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Spätberufen zur Modelleisenbahn

Gebastelt habe ich immer schon gerne, aber meine Modelleisenbahnerfahrung beschränkte sich bis zu meinem fünfzigsten Geburtstag auf etwas Lego und Märklin H0, aufgebaut auf dem Teppich, während der Kindheit und Jugend. „Gepackt“ hat es mich dann vor einigen Jahren während des Weihnachtsbesuchs bei meinen Eltern.

Irgendwie kamen meine Brüder und ich darauf, dass auf dem Speicher ja noch die alten Märklin-Bestände liegen müssten. Und in der Tat, es war alles noch da, fein säuberlich verpackt in zwei Kartons: vier Lokomotiven, mehrere Wagen, zwei Bahnhöfe, eine Handvoll weiterer Gebäude, ein Haufen M-Gleise und zwei blaue Transformatoren.

Kurzerhand war ein Oval unter dem Weihnachtsbaum zusammengesteckt und siehe da, nach weit über dreißig Jahren Dornröschenschlaf erwachten die Modelle wieder zum Leben, zunächst leicht ruckelnd, aber dann immer munterer im Kreis umher. Einer meiner Brüder und ich teilten die Bestände dann unter uns auf und nahmen sie jeweils mit nach Hause, wo sie gelegentlich hervorgeholt und auf dem Wohnzimmerboden bespielt wurden.

Eine permanente Anlage selbst kompakter Ausmaße war aus Platzgründen jedoch unrealistisch, so dass ich recht schnell bei der Spurweite Z gelandet bin. Nach einem ersten halbherzigen und nie vollendeten Anlauf mit einem kleinen Fertiggelände entstanden in den vergangenen Jahren ein paar Kleinstanlagen, deren Schwerpunkt weniger auf operationellem Betrieb, sondern auf der Landschaftsgestaltung liegt, an der ich besonderen Gefallen gefunden habe.

Eine große Motivation und Hilfe bei meinem Einstieg in die weite Welt der kleinen Spur war mir dabei Trainini, auf das ich fast schon unweigerlich bei meinen ersten Recherchen zum Maßstab 1:220 gestoßen war.

Über mein Erstlingswerk, der Kleinanlage „Winzlingen“ und deren Anlagenportrait in der Juli-Ausgabe 2018 kamen dann auch der Kontakt zu Holger und die Mitarbeit in der Übersetzergruppe zustande, die mir viel Freude bereitet.