Rokuhan: Urahn des Hochgeschwindigkeitsverkehrs

Zwei End- und zehn Mittelwagen: Ein Triebzug dürfte sich nur im Maßstab 1:220  vollständig aufs Gleis stellen und bewundern lassen. Rokuhan hat dies nun vollbracht und den Eröffnungszug für das Shinkansen-System vom 1. Oktober 1964 vollständig nachgebildet. Die zwölfteilige Garnitur des Shinkansen Serie 0 (Art.-Nr. T020-1 / Noch 7297942), die an jenem Tag von Tokio aus als "Hikari" nach Shin Osaka fuhr, liegt nun als Modell vor uns. Es macht einen äußerst gelungenen Eindruck und zeigt die typischen Merkmale der ersten Züge dieser Serie, die bis 1986 gebaut wurde. Charakteristisch sind die großen Seitenfenster, die Ursprungslackierung mit dem blauen Fensterstreifen und die leicht durchscheinende Kugel der ersten "Geschosszüge".

Doch damit noch nicht genug, denn Rokuhan hat auch die Inneneinrichtung und Führerstände der Wagen weitgehend nachgebildet. Für Beine von Figuren ist darin zwar kein Platz, aber ein Torso hinter den Fenstern dürfte beim Montieren der werkseigenen Innenbeleuchtungen durchaus zu sehen sein. Der Strom dafür wird an allen Achsen über die Spitzenlagerung abgenommen und zeigt wieder einmal einen nicht messbaren Reibungswiderstand! Gute Fahreigenschaften sind dank flach verbauten Glockenankermotoren ebenso typisch für diesen Hersteller. Dieses Mal hat er angesichts der großen Länge des Zuges gleich zwei Motorwagen in den Verband integriert.

Da mit diesen Zügen das Hochgeschwindigkeitszeitalter auf Schienen weltweit begann und die japanischen Shinkansen die Entwicklung auch in Europa beeinflussten, erwarten wir ein Interesse an den Modellen auch in Europa und den Vereinigten Staaten. Für Japan wurden Züge und System zu einem Symbol für das Wiedererstarken der Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg sowie ein Aushängeschild für Hochtechnologie. In der Spurweite Z werden wir uns daran nun auch lange erinnern.

Ein ausführlicher Test und Informationen zum Vorbild folgen in Trainini 11/2023.